Columbo ist ein verkapptes Osterei:
Man weiß nie, wo er sich wieder versteckt. Im hohen Gras, hinter dem Baum oder unter dem Sofa. In der Waschküche, hinterm Schrank, oder beim Busch … Und da der inzwischen „ältere Herr“ auch nicht mehr ganz so gut hört, kommt es am Ende eines schönen langsamen aber langen Spazierganges schon einmal zu einer „Suchaktion“. Dann laufen wir besorgt im Park herum, fragen alle Touristen, ob sie ein „mittelgroßes, zotteliges, warmherziges Tier mit hellem Fell und rosa-schwarzer Nase und langen blonden Wimpern“ gesehen haben. Die meisten denken, wir meinen Fuchur aus der „unendlichen Geschichte“ von Micheal Ende und halten uns für verrückt, bzw. beschimpfen uns, sie zu veräppeln, indem wir sie nach einem Fantasy-Flugdrachen fragen. Einige allerdings haben auch Mitleid und schenken uns einen Euro oder die Adresse „einer Stelle, wo man Sie versteht …“ Also bleibt uns nichts anders übrig als geduldig weiterzurufen und unsere „Columbo“-Rufe zu verstärken. So laut wir können, schreien wir nach unserem Vierbeiner, versuchen dabei den misstrauisch dreinblickenden Parkwächtern zu entgehen und laufen uns schließlich die Hacken wund. Von Columbo keine Spur … Als wir ungefähr zum Ausgangspunkt zurückgekehrt sind, entmutigt, erschöpft und den Tränen nahe, macht es piep. Ja, es macht piep, aber nicht bei uns … soweit its es noch nicht gekommen … aber im geäst über uns. Wir schauen hoch, bestaunen den Vogelschwarm, der die Baumkrone regelrecht verdunkelt, schauen runter und erspähen plötzlich eine wuscheligen beigen Schwanz. Die Farbe hebt sich doch kontrastreich vom Waldboden ab – wir gehen ein paar Schritte um das dichte Unterholz herum: Und … erblicken unseren chaotischen Mitbewohner, wie er seelenruhig an einem wirklich gigantischen Ast herumknabbert. Um ihn herum liegen Holzspäne als seien Millionen Holzwürmer heir zu gange gewesen … Als er uns erblickt, wedelt er kurz mit der Rute, nur um sich dann um sich so genüsslicher wieder seiner beute zu zu wenden. Erleichtert, verärgert, vor allem aber überrascht, rufen wir Columbo zu uns, möchten nichts lieber als ihn nun einfach in die Arme zu schließen. Doch: Er hört nicht. Mehrmaliges Wiederholen hilft auch nicht. Er bleibt liegen. Nun muss man wissen, er hört zwar gelegentlich schwerer, aber taub ist er noch nicht! Dies beweist wieder einmal unser – nach kurzem Zögern – angewandter Trick,a ls er uns partout ignoriert: „Columbo. Komm jetzt – oder es gibt kein Abendessen …“ Komisch, das zieht immer … Prompt steht er vor uns und schickt sich an, brav bei Fuß zu gehen. Na also, es handelt sich also wieder einmal weniger um einen Hörvermögensverlust als vielmehr um altersbedingtes „selektives Hören“.
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