So ein Baum hat für unseren Hund mehr Funktionen als lediglich – äh, nun, wie soll ich sagen …? als Pissoir zu dienen. So ein Stamm, ganz gleich ob Eiche, Birke oder Linde, ist gleichzeitig Wegmarkierung, Schattenspender und Lokalnachrichtensender und Litfasssäule – schnupper, schnüffel … ah, der hat mit dem …, und die war gestern hier … Außerdem kann man sich mit der Leine prima um den Stamm wickeln, um das Frauchen kirre zu machen – am liebsten, wenn sie schon furchtbar unter Zeitdruck steht und eilig mit den Hufen scharrt. Columbo hat dort die Ruhe weg: Er umtänzelt grazil jede Wurzel, die aus dem Erdreich herausragt, riecht an jedem Zipfelchen Rinde und reibt seinen felligen Rücken am Stamm, als wäre er ein Massagesessel. Manchmal ist seine Wolllüstigkeit peinlich, Passanten bleiben verblüfft stehen, und glotzen unverhohlen: Was ist das wohl für ein seltsames Tier ist? Sieht aus wie ein Hund, klingt wie ein Elch und benimmt sich wie ein Wildschwein …

Wenn ich ihn dann unter Bitten, Drohen und Fluchen endlich aus der unangenehmen Präsentierzone herausbugsiert habe , heißt es nur: Vom Regen in die Traufe. Der nächste Stamm folgt sogleich, denn Columbo sieht den Wald vor lauter Bäumen sehr wohl!

 

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