Columbos Freundin gleicht ihm in gewisser Weise bis auf’s Haar: Vier tapsige Pfoten, weiches Fell, zwei süße Ohren und eine immer feuchte Nase. Außerdem teilen sie die drei „V“: verfressen, verspielt, verpennt. Allerdings ist sie eine Katze. Am ersten Advent bekommen wir insgesamt achtbeinigen Besuch: Katze „Maula“ mit Frauchen und Herrchen trudeln bei uns zum Adventskaffee ein, was Columbo ganz außerordentlich freut. Er klebt förmlich vor Zuneigung zuerst an den Besucherbeinen, dann den Rest des Nachmittags an Maula, zumindest soweit sie das zulässt. Unsere „Patenkatze“ hat ein tolles Spielzeug mitgebracht: eine aufziehbare Maus, die rasant über den Boden flitzt, wenn man sie lässt. Columbo ist hin und weg – im wahrsten Sinne des Wortes: Schien er eben noch mit Maulas Schwanz verwachsen, klingeln bei ihm plötzlich alle Glocken oder vielmehr tönen die Jagdhörner, und er setzt mit wehenden Ohren dem DING nach. Dieses streift den Schrank, irrt durch die Küche, knallt gegen ein Paar Schuhe, dreht sich halb um die eigene Achse und verschwindet surrend unter dem Sofa. Columbos Augen glühen; er hat uns, Maula, ja, die ganze Welt um sich herum vergessen und hopst wie ein paranoider Schimpanse hinter der filzigen Maus her. Dabei steigt er mir schmerzhaft auf den großen Zeh, reißt eine Stehlampe um, köpft ein Pflänzchen und donnert schließlich gegen den Tisch. Dieser kommt bei dem brutalen Aufprall bedenklich ins Wanken, kann sich nicht entscheiden, ob er umfallen oder stehen bleiben soll, und überträgt seinen Schwung auf die warm scheinende Adventskerze, die daraufhin in grazilem Bogen niedersaust. Wachs ergießt sich über den Teppich  – und die Katze. Unsere Besucher sind „not amused“ und Maula verbringt die nächsten Stunden schmollend damit, das Wachs auf ihren Pfoten glatt zu lecken. Wie war das … Löschpapier und Bügeleisen? Finden Maula und co. bestimmt nicht lustig. Doch ich habe keine Zeit darüber nachzudenken, weil die brennende Kerze geradewegs auf Columbos wuscheligem Kopf zwischen seinen Ohrfängern gelandet ist. Ich reiße die Augen auf, mich zusammen und Columbo die „Feuerstelle“ vom Körper. Für einen dekorativen Kerzenhalter hat er eh viel zu erschrocken in die Gegend geguckt. Nachdem ich sämtliche Körperstellen meines Chaos-Vierbeiners untersucht, sowie Maula und family mit edelsten Leckereien bestochen habe, beschließe ich, Wachskerzen und Rennmäusen vorerst Hausverbot zu erteilen.

Puh, und das war erst der erste Advent …

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